Vernetzungstreffen "Betriebliche Kinderbetreuung"

Donnerstag, 22. November 2018

„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur ein gesellschaftspolitisches, sondern auch ein wirtschaftspolitisches Ziel. 86 Prozent der österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünschen sich eine noch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte Juliane Bogner-Strauß, Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend im Rahmen eines Vernetzungstreffens der Familie und Beruf Management GmbH zum Thema „Betriebliche Kinderbetreuung“ im Erste Bank Campus in Wien. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Erste Group, Stefan Dörfler, Vertretern von Unternehmen, die an der Zertifizierung „berufundfamilie“ teilgenommen haben und/oder Partner im Netzwerk „Unternehmen für Familien“ sind sowie Trägern und Institutionen aus dem Bereich der Kinderbetreuung tauschte sich die Familienministerin über die Chancen und Herausforderungen der betrieblichen Kinderbetreuung aus.

Familienfreundlichkeit zahlt sich für Unternehmen aus Damit Unternehmen im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb reüssieren können, sei es wichtig für sie, Anreize zu schaffen, um die besten Köpfe für sich zu gewinnen. „Familienfreundlichkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage des sozialen Engagements, sondern von elementarer Bedeutung für den unternehmerischen Erfolg“, so Bogner-Strauß. Auch die Zahlen zeigen, dass sich Familienfreundlichkeit nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die Unternehmen auszahlt: Motivation, Loyalität und Einsatzbereitschaft steigen um rund elf Prozent, Krankenstände nehmen um rund 23 Prozent ab. Die Fluktuationsrate reduziert sich verglichen mit dem Durchschnitt um rund zehn Prozent, dadurch werden auch die Kosten für Einschulungs-, Ersatz- und Rekrutierungszeiten geringer, das wichtige Know-how aber bleibt im Unternehmen. Außerdem ist die Karenzdauer um neun Prozent kürzer als im Durchschnitt.

„Um berufstätigen Eltern die Betreuungsaufgabe für ihre Kinder zu erleichtern, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, die seitens des Arbeitgebers zur Verfügung gestellt werden können. Wichtig ist, im Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das jeweils passende Angebot zu finden“, betonte Juliane Bogner-Strauß. Möglichkeiten wären etwa Betriebskindergärten, die Reservierung von Betreuungsplätzen in nahegelegenen Betreuungseinrichtungen, Betriebstageseltern, Ferienbetreuung und die punktuelle Kinderbetreuung etwa an schulautonomen Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten – beispielsweise die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern.

Netzwerk „Unternehmen für Familien“
Mit dem Netzwerk „Unternehmen für Familien“ wird der Austausch familienfreundlicher Unternehmen gefördert. Die Betriebe informieren sich gegenseitig über ihre familienfreundlichen Lösungen und lernen voneinander. Davon profitieren auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Initiative wurde im Frühjahr 2015 ins Leben gerufen, mittlerweile sind fast 500 Partner dabei. An der Zertifizierung „berufundfamilie“ haben bereits über 460 Unternehmen teilgenommen. Ziel der Zertifizierung ist es, das Vorhandensein familienfreundlicher Maßnahmen in einem Unternehmen zu identifizieren und den weiteren Bedarf dafür in einem Prozess zu ermitteln. Unter Einbindung aller Beteiligten werden individuelle und bedarfsorientierte neue Maßnahmen zur Förderung der Familienfreundlichkeit im Unternehmen entwickelt. Am Ende des Prozesses steht die Verleihung des staatlichen Gütezeichens.

>> Beitrag auf der Bundeskanzleramt-Seite.

Fotos (c) Elena Azzalini Photography

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