Netzwerktreffen für Gemeinden "Familienfreundlichkeit als regionaler Standortfaktor"

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Mittwoch, 25. Mai 2022 - 14:30 bis 16:00

Regionale Initiativen sind von großer Bedeutung für die effiziente und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Familienfreundlichkeit. Die Zertifizierung familienfreundlicheregion bietet Gemeinden die Möglichkeit, mit interkommunaler Zusammenarbeit noch mehr zu erreichen.

Familienfreundliche Regionen können durch effizienten Mitteleinsatz Doppelgleisigkeiten vermeiden und Synergien nutzen. Im regionalen Kontext verknüpfen Gemeinden verschiedene Programme und Initiativen und schaffen so ein lebenswertes Umfeld für Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region.

Gemeindeübergreifende familienfreundliche Maßnahmen umfassen beispielsweise die Erweiterung oder Öffnung der Kinderbetreuung, die Kommunikation familienfreundlicher Maßnahmen sowie gemeinsame Strategien in den Bereichen Sport, Freizeit oder Umwelt.

Welche Chancen ergeben sich durch die Verknüpfung der Zertifizierung familienfreundlicheregion mit Initiativen wie LEADER? Welche strukturellen und inhaltlichen Synergien lassen sich finden? Diese und weitere Fragen wurden während des digitalen Netzwerktreffens beleuchtet.

 

Vernetzung regionaler Initiativen in der Steiermark: Landentwicklung Steiermark als Begleiterin für Gemeinden und Regionen

Das Team der Landentwicklung Steiermark ist bestrebt, bedarfsgerechte Angebote für Gemeinden und Regionen, unter anderem zum Thema Familienfreundlichkeit zu schaffen. Mit der AGENDA 2030 wurden Ziele festgelegt, die sich als inhaltlichen Schirm über die Schwerpunkte der Landentwicklung Steiermark (Gesellschaft, attraktive Lebensraum, Klima und Umwelt, regionale Wirtschaft) spannen. Alle Dienstleistungen zielen auf die Erfüllung dieser elementaren, nachhaltigen Ziele auf kleinster Ebene ab. Um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinden und Regionen in der Steiermark sicherzustellen, wird daher seit jeher auf die Schaffung von Beteiligung gesetzt.

Es ist ein großes Anliegen, steirische Gemeinden und Regionen in nachhaltigen Entwicklungsprozessen zu begleiten und darüber aufzuklären, welche Initiativen es auf regionaler Ebene gibt. Ziel ist, so bedarfsgerechte Lösungen anzubieten, um den ländlichen Raum weiterzuentwickeln. Für die Umsetzung der Maßnahmen, die im Rahmen der Zertifizierung familienfreundlicheregion beschlossen werden, können bspw. LEADER-Förderungen als Hilfestellung dienen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen, zu denen auch der Themenbereich Familienfreundlichkeit zählt, sind in der Steiermark mit einem Fördersatz von 80% versehen; Investitionen für die Region mit 60%. Durch die Anwendung der Struktur und des Beteiligungsprozesses der familienfreundlicheregion können definierte Maßnahmen daher in LEADER-Projekte einfließen und ggf. auch finanziell abgedeckt werden.

 

familienfreundlicheregion KUUSK als Vorzeigebeispiel

Die Region KUUSK (Kufstein und Umgebung - Untere Schranne – Kaiserwinkl) ist seit 2014 LEADER-Region und umfasst in diesem Zusammenschluss 12 Gemeinden. Zudem haben sich davon 7 Gemeinden für die Zertifizierung als familienfreundlicheregion entschieden. Ein spannendes Gefälle ergibt sich durch die Mitarbeit von Gemeinden mit unterschiedlicher Größe, insgesamt leben rund 39.000 Bürgerinnen und Bürger in der familienfreundlichen Region. In der regionalen Arbeit wurden insbesondere Synergien im Bereich der Familienfreundlichkeit erkannt, welcher auch in der Strategieentwicklung als LEADER-Region stark verankert ist. Daraus entstand der Entschluss, den Zertifizierungsprozess familienfreundlicheregion zu starten: Einerseits aus Überzeugung, zertifiziert familienfreundliche Region zu werden, aber auch, um Inhalte und Maßnahmen für die aktuelle Lokale Entwicklungsstrategie zu definieren. Innerhalb von einem Jahr wurde der Zertifizierungsprozess durchgeführt. Hierbei wurden thematische Schwerpunkte auf die Bereiche Jugend, Mobilität und Nachhaltigkeit gelegt.

Als neutrale Koordinationsstelle mit personellen und zeitlichen Ressourcen kann das Regionalmanagement KUUSK die Gemeinden der Region langfristig begleiten und regionale Projekte steuern. Die interkommunale Vernetzung ist dabei genauso von Bedeutung, wie die Entwicklung einer Beteiligungskultur. Operativ bietet die Koordinierung diverser Fördermöglichkeiten einen großen Mehrwert für die Region.