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Zertifikatsverleihung familienfreundlichegemeinde 2022/2023

Gruppenfoto aller ausgezeichneten familienfreundlichen Gemeinden

In einem feierlichen Rahmen wurden am 22. Juni 2023 auf der Kommunalmesse in Innsbruck insgesamt 118 Gemeinden und eine Region von Familienministerin MMag. Dr. Susanne Raab gemeinsam mit dem Präsidenten des Österreichischen Gemeindebundes, Bgm. Mag. Alfred Riedl, mit dem staatlichen Gütezeichen familienfreundlichegemeinde bzw. familienfreundlicheregion ausgezeichnet.„Familien bilden das Rückgrat der sozialen Strukturen der Gemeinden und damit der Gesellschaft. Daher ist die Unterstützung von Familien ein wichtiger kommunalpolitischer Faktor und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte Susanne Raab. Alfred Riedl erläuterte zudem, dass durch die Zertifizierung „in den betreffenden Gemeinden das Bevölkerungswachstum und die Erwerbsquote erhöht und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert werden. Familienfreundlich zertifizierte Gemeinden verfügen somit über wichtige Standortvorteile und wirksame Maßnahmen, um Abwanderung vorzubeugen“. Seit über 10 Jahren unterstützt der österreichische Gemeindebund die Gemeinden und Regionen auf ihrem Weg hin zu mehr Familienfreundlichkeit.

86 der ausgezeichneten Gemeinden und eine Region erhielten zudem das UNICEF-Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“ beziehungsweise „Kinderfreundliche Region“. Um die zusätzliche Auszeichnung zu erhalten, müssen im Rahmen der Zertifizierung Maßnahmen in speziellen kinderrechtsrelevanten Themenbereichen gesetzt werden. „Gemeinden sind unmittelbarer Lebensraum von Kindern und Jugendlichen. Mit der UNICEF-Zertifizierung können sie die Anliegen junger Menschen sichtbar machen und gemeinsam verwirklichen, um zu einem kinderfreundlichen Umfeld beizutragen – das wirkt sich positiv auf die gesamte Gemeinschaft aus“, ist sich der Präsident von UNICEF Österreich, Dr. Hubert Schultes, sicher.

Mit der Auszeichnung leisten die Gemeinden und Regionen einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Standortqualität. Denn es profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die lokale Wirtschaft. Vor allem aber setzen familienfreundliche Gemeinden ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal, denn sie zeigen die Bedeutung des Themas auf und das über die Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg. „Mit den erarbeiteten Maßnahmen verfügen die Gemeinden über Ressourcen und tragende Strukturen, die die Bürgerinnen und Bürger in ihren verschiedenen Lebensphasen begleiten“, so die Familienministerin. 

Familienfreundliches Österreich

Insgesamt haben bereits rund 600 Gemeinden sowie 13 Regionen österreichweit an der Zertifizierung familienfreundlichegemeinde bzw. familienfreundlicheregion teilgenommen, das sind rund 30 Prozent aller österreichischen Gemeinden. Somit profitieren bereits über 3 Millionen Bürgerinnen und Bürger, also etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung, von den familienfreundlichen Maßnahmen. Alle ausgezeichneten Gemeinden und Regionen haben die Zertifizierung familienfreundlichegemeinde erfolgreich durchgeführt.

Alle Fotos der Verleihung können honorarfrei mit Hinweis auf die Fotoquelle verwendet werden.

Fotocredits © Harald Schlossko

Zertifikatsverleihung familienfreundliche Arbeitgeber 2022/2023

Publikumsfoto mit MMag. Dr. Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien

Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, MMag. Dr. Susanne Raab, überreichte staatliches Gütezeichen an zertifiziert familienfreundliche Unternehmen, Institutionen und Hochschulen.
 

Für ihren Einsatz für noch mehr Familienfreundlichkeit wurden gestern, 10. Mai 2023, österreichische Arbeitgeber im Rahmen einer feierlichen Zertifikatsverleihung im Wiener Palais Berg ausgezeichnet. Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 93 Unternehmen, Hochschulen sowie Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen unterschiedlichster Branchen- und Betriebsgrößen nahmen vor Ort die Zertifikate berufundfamilie, hochschuleundfamilie sowie berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen von MMag. Dr. Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, entgegen.
 

Die ausgezeichneten Arbeitgeber sind wichtige Botschafter für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es ist wesentlich, sie vor den Vorhang zu holen, denn mit ihrem Engagement für gelebte Familienfreundlichkeit sind sie Vorzeigebeispiel für zahlreiche andere Betriebe und Institutionen. Sie inspirieren, motivieren und übernehmen Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Familien und der Gesellschaft in Österreich. Dafür möchte ich mich herzlich bei ihnen bedanken“, betonte die Bundesministerin.
 

Die ausgezeichneten Unternehmen, Institutionen und Hochschulen haben erfolgreich die Zertifizierungs- und Re-Zertifizierungsprozesse absolviert. Unter Mitwirkung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Studierenden wurden auf ihre Organisation maßgeschneiderte familienfreundliche Maßnahmen entwickelt. Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann so einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um die qualifiziertesten Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer schaffen. Zudem profitieren Arbeitgeber, die auf Familienfreundlichkeit setzen, von einer höheren Mitarbeiterinnenzufriedenheit, einer stärkeren Bindung der Beschäftigten an die Unternehmen, durchschnittlich 52% mehr Bewerbungen pro Stelle sowie einem besseren Wiedereinstieg nach der Karenz.
 

Das staatliche Gütezeichen für familienfreundliches Engagement

Insgesamt haben bereits über 680 Betriebe, Hochschulen und Gesundheitseinrichtungen die Zertifizierungen berufundfamilie, hochschuleundfamilie sowie berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen absolviert. Somit profitieren bereits über 526.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einem familienfreundlichen Arbeitsplatz. Zudem studieren mehr als 240.000 Studierende an Universitäten und Hochschulen mit familienfreundlichen Angeboten. Die Zertifizierungen sind genau definierte Prozesse, in denen unter aktiver Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die bereits bestehenden Angebote für eine bessere Vereinbarkeit evaluiert und neue bedarfsorientierte Maßnahmen entwickelt werden.

 

 

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Fotocredits © Harald Schlossko

Österreichpreis „Gemeinden für Familien“: Sieger 2023 prämiert

Gruppenbild mit allen ausgezeichneten Gemeinden mit FBM MMag. Dr. Susanne Raab und Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Bgm. Mag. Alfred Riedl

Herausragende Maßnahmen zum Schwerpunktthema „Pflege und Alltag – Unterstützung für pflegende Angehörige“ ausgezeichnet

Die Pflege von Angehörigen stellt Familien oftmals vor enorme Herausforderungen. Jeder Pflegefall ist individuell und verdient Respekt, Hilfe und Entlastung. Pflegende zu unterstützen und sich für sie stark zu machen, ist eine Aufgabe, die Engagement auf unterschiedlichsten Ebenen erfordert. Das Engagement der Gemeinden mit den eingereichten Projekten für den diesjährigen Themenschwerpunkt ‚Pflege und Alltag – Unterstützung für pflegende Angehörige‘ zeigt, wie passgenaue Maßnahmen einen positiven Beitrag zu Pflegesituationen in Gemeinden leisten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. An dem Projektwettbewerb konnten alle zertifiziert familienfreundlichen Gemeinden teilnehmen. Die Ermittlung der Gewinner erfolgte mittels digitalem Publikums-Voting und finaler Juryentscheidung.

 

Seniorentageszentren, Generationenrad und Alltagshelferin in der Gemeinde

Den ersten Platz belegte die oberösterreichische Marktgemeinde St. Peter am Wimberg, die mit ihrem intergenerativen Projekt „Seniorentagesbetreuung Altna(h) & Generationenrad im Hansbergland“ überzeugen konnte. Im Vordergrund der Seniorentagesbetreuung steht die gemeinsame und selbstständige Gestaltung des Tagesablaufes. Dieses Betreuungsangebot trägt wesentlich zur Entlastung von betreuenden Angehörigen bei und bringt für alle Beteiligten Abwechslung und Leben zurück in den Alltag. Eine Besonderheit ist die Verknüpfung mit der Volksschule St. Johann. Gemeinsam mit der Schule werden Projekte und alltägliche Aufgaben durchgeführt. Als symbolisches Bild dafür dient der Begriff des „Generationenrades“ im Sinn des Ineinandergreifens und Voneinanderlernens von Jung und Alt. „Die Zertifizierung familienfreundlichegemeinde unterstützt und stärkt Gemeinden mittels Definierung familienfreundlicher Maßnahmen. Besonders hervorzuheben ist die erfolgreiche Miteinbeziehung aller Generationen, denn so entsteht gegenseitiges Verständnis und das gemeinsame Miteinander wird verbessert. Dies kann man bei diesem Projekt schön erkennen“, so Gemeindebundpräsident Mag. Alfred Riedl.

 

Für den zweiten Platz wurde das Projekt „Fixe Anstellung einer ‚Alltagshelferin‘“ der Gemeinde Oberndorf in Tirol gewählt. Die Alltagshelferin fungiert als Bindeglied zu vielen Institutionen. Sie unterstützt etwa bei Ansuchen um Pflegegeld, Heizkostenzuschuss oder GIS-Befreiung. Zudem sorgt sie dafür, dass ihre Klienten Zugang zu Heilbehelfen wie Rollatoren, Rollstühlen, Pflegebetten etc. bekommen. Auch ist sie für „ESSEN DAHOAM“ und viele weitere Aufgaben im Ort zuständig.

 

Der dritte Platz ging an das Projekt ",Lebendig alt werden in meiner Heimat‘ – Seniorentageszentrum“ der niederösterreichischen Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde. Seniorinnen und Senioren haben hier die Möglichkeit, tagsüber in Gesellschaft Zeit zu verbringen. Viele Aktivitäten halten sie geistig und körperlich fit, während die Angehörigen entlastet werden. Auch die Kinder aus dem Kindergarten werden in die Aktivitäten miteingebunden, wodurch das Miteinander der Generationen gefördert wird.

 

„Es freut mich sehr, dass sich so viele familienfreundliche Gemeinden mit den eingereichten Projekten beim diesjährigen Österreichpreis „Gemeinden für Familien“ engagiert haben.  Sie machen mit ihrem Engagement für die Familien und alle Generationen in der Gemeinde Österreich noch ein Stück familienfreundlicher. Mit den eingereichten Projekten gestalten und bereichern Gemeinden die Lebenswelten der zu pflegenden Kinder, Erwachsenen, Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung und setzen damit ein wichtiges Zeichen für mehr Familienfreundlichkeit. Zudem tragen sie dazu bei, bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Lösungen sichtbar zu machen und sind somit Vorbild für andere Gemeinden“, so die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien MMag. Dr. Susanne Raab bei der Preisverleihung am 20. März 2023 in Wien.

 

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Fotocredits © BKA, Schrötter

Netzwerktreffen für Gemeinden: Kinder- und Jugendpartizipation

Durch das Engagement von Gemeinden kann viel zur Umsetzung der Kinderrechte beigetragen werden. Dabei ist es besonders sinnvoll, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich an kommunalen Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen aktiv zu beteiligen und somit Perspektiven für ein starkes Miteinander in allen Lebensbereichen zu schaffen. Im Rahmen des UNICEF-Zusatzzertifikats „Kinderfreundliche Gemeinden“ machen sich viele familienfreundliche Gemeinden für dieses Thema stark.

 

Kinder- und Jugendbeteiligung in der Gemeinde

Klara Krgovic, UNICEF Österreich, ging in ihrem Beitrag auf einige grundlegenden Begriffe und Voraussetzungen rund um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ein. Das Recht auf Partizipation ist ein Prinzip der UN-Kinderrechtskonvention und besagt, dass Kinder und Jugendliche zu Themen, die ihr Leben betreffen, angehört und ihre Meinung berücksichtigt werden muss. Bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention spielen Gemeinden eine tragende Rolle. Gerade auf Gemeindeebene machen sich Entscheidungen, die das Leben von Kindern und Jugendlichen betreffen schnell in deren Alltag bemerkbar. Durch verschiedene Beteiligungsformate können die Anliegen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde besprochen und koordiniert werden. Dabei ist es wichtig, dass die gewählten Beteiligungsformate wichtigen Grundprinzipien, wie ein alters- und kindergerechtes Format, ein respektvoller Umgang sowie die Rechenschaftspflicht der involvierten Erwachsenen, den Kinder oder Jugendlichen eine Rückmeldung zu ihren Vorschlägen und Anliegen zu geben, entsprechen. Kinder- und Jugendpartizipation ist ein umfassender Prozess und bringt viele Vorteile. Sie schafft Sicherheit und Identität mit der Umgebung, sie fördert den Gemeinschaftssinn, die Eigeninitiative und Lösungskompetenzen und sie sorgt dafür, dass Maßnahmen eher von jungen Menschen angenommen werden.

Beispiele für Maßnahmen der partizipativen Einbindung von Kindern und Jugendlichen umfassen etwa Kinderparlamente und Jugendgemeinderäte sowie Befragungen und gemeinsam gestaltete Projekte. Das vorgestellt Toolkit „Kinder- und Jugendbeteiligung in Gemeinden – Räume für wirkungsvolle Partizipation schaffen“ kann Gemeinden dabei unterstützen sich über wirkungsvolle Beteiligung zu informieren und das geeignete Beteiligungsformat zu finden sowie bestehende Partizipationsmaßnahmen weiterzuentwickeln.

Anhand von Best Practices gewannen die Teilnehmenden weitere wichtige Einblicke in Theorie, Praxis und Alltag eines Kinder- Jugendgemeinderates. Unter anderem wurde erläutert, wie ein Kinder- und Jugendgemeinderat aufgebaut, wie er begleitet werden kann und welche Rahmenbedingungen dazu notwendig sind. Diese und weitere themenrelevante Fragen standen im Fokus des digitalen Netzwerkstreffens.

 

Best Practice Präsentation: Jugendgemeinderat der Stadtgemeinde Kufstein (Tirol)

Im Jahre 2018 wurde in der familienfreundlichen Stadtgemeinde Kufstein erstmals ein Jugendgemeinderat ins Leben gerufen. Mag. Harald Stoiber, BA, der den Bereich Kinder und Jugend der Stadt Kufstein seit 2012 leitet, erläuterte die wichtigsten Eckpunkte und Funktionen des Jugendgemeinderates in Kufstein. Demnach verfügt der  Jugendgemeinderat, der sich aus einer diversen (hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung) Gruppe von Jugendlichen im Alter von 12-19 zusammensetzt, sowohl über Statuten als auch über ein Budget von 10.000 € pro Jahr. Der Jugendgemeinderat wird einmal im Jahr von allen Jugendlichen im betreffenden Alter gewählt. Ein ebenfalls gewähltes Vorsitzkind stimmt zudem über das Budget ab. Der Jugendgemeinderat trifft alle zwei Wochen zur gemeinsamen Sitzungsarbeit und kann direkt Anträge an den Stadtrat stellen. Mag. Harald Stoiber, BA hob hervor, dass der Jugendgemeinderat, der sich im dritten Jahr seines Bestehend befindet, gut angekommen wird. Wichtig sei es vor allem, dass der Jugendgemeinderat von einer zuständigen, erwachsenen Person zuverlässig betreut wird. Ebenso essentiell sei es auch, dass eine Verifizierung stattfinde, d.h. dass die erarbeiteten Ziele auch tatsächlich verfolgt und nicht „für die Box“ produziert werden. Neben den langfristigen Zielen, sei vor allem auch die Umsetzung kleinerer Anliegen wichtig, die den Jugendlichen die Wirksamkeit ihrer Arbeit bestätigen.

 

Best Practice Präsentation: Kindergemeinderat Kirchberg an der Pielach (Niederösterreich)

Am 15. März 2022 fand in Kirchberg an der Pielach die erste konstituierende Sitzung des Kindergemeinderates statt. Was schon lange ein Vorhaben war, konnte mit Unterstützung von Vereinen und Schulen nun umgesetzt werden. GGR Judith Gerstl erläuterte, dass im Rahmen des Kindergemeinderates, der vorerst für zwei Jahre aktiv ist, 20 Kinder (davon ein Kinderbürgermeister, der auch bei den Gemeinderatssitzungen anwesend ist) die Anliegen erarbeiten. Als vorläufig erstes Projekt steht die Erweiterung des Spielplatzes auf der Tagesordnung. Laut GGR Judith Gerstl sei es im Rahmen der Sitzungen besonders wichtig, dass die Wünsche und Sorgen der Kinder zutage treten können, welche sonst leicht übersehen werden. Die gemeinsame Arbeit der Kinder und betreuenden Erwachsenen sei ein kontinuierlicher Lernprozess mit dem Ziel, so viele Anliegen wie möglich umzusetzen. Informationen des Kindergemeinderates werden regelmäßig auf der Webseite der Gemeinde und in der Gemeindezeitung veröffentlicht.

Während des Zertifizierungsprozesses familienfreundlichegemeinde und kinderfreundliche Gemeinde beschäftigen sich Gemeinden unter anderem mit den Themen dieses Netzwerktreffens. Der partizipative und intergenerative Austausch ist dabei ein zentraler Stützpunkt. Mehr Informationen zur Zertifizierung finden Sie unter www.familieundberuf.at

 

 

Zertifikatsverleihung familienfreundliche Arbeitgeber 2022

Publikumsfoto mit MMag. Dr. Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien

Österreichische Arbeitgebende mit familienfreundlichem Engagement wurden gestern, 28. September 2022, im Rahmen einer feierlichen Zertifikatsverleihung im Wiener Palais Berg für ihren Einsatz ausgezeichnet. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnte die Übergabe wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 58 Unternehmen, Hochschulen sowie Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen unterschiedlichster Branchen- und Betriebsgrößen nahmen vor Ort die Zertifikate berufundfamilie, hochschuleundfamilie sowie berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen von MMag. Dr. Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, entgegen.

„Alle ausgezeichneten Unternehmen und Institutionen fördern mit ihrem familienfreundlichen Commitment und den von ihnen gesetzten Maßnahmen direkt und nachhaltig die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Österreich. Dies schafft nicht nur Flexibilität und Entlastung im Arbeitsalltag, sondern eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und Vorbilder für andere Unternehmen. Ich danke allen heute ausgezeichneten Arbeitgebenden und Institutionen daher herzlich für ihren Einsatz für mehr Familienfreundlichkeit!“, betonte die Bundesministerin.

Darüber hinaus profitieren Arbeitgebende, die auf Familienfreundlichkeit setzen, von einer stärkeren Bindung der Beschäftigten an die Unternehmen, durchschnittlich 52% mehr Bewerbungen pro Stelle sowie einem besseren Wiedereinstieg nach der Karenz . So kann eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um die qualifiziertesten Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer schaffen.Die ausgezeichneten Unternehmen, Institutionen und Hochschulen haben erfolgreich die Zertifizierungs- und Re-Zertifizierungsprozesse absolviert. Unter Mitwirkung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Studierenden wurden auf ihre Organisation maßgeschneiderte familienfreundliche Maßnahmen entwickelt.

„Familienfreundlichkeit sollte von den Betrieben aus Verantwortung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gelebt werden: wer Zukunft in einer lebenswerten Gesellschaft will, muss die Arbeitswelt familienfreundlich gestalten. Nicht übersehen sollten auch die betriebswirtschaftlichen Vorteile von Familienfreundlichkeit: wer Familienfreundlichkeit verweigert, handelt auch betriebswirtschaftlich fahrlässig“ hob Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung, hervor. Dieser gab im Rahmen der Veranstaltung Einblicke in Erkenntnisse aus dem 6. Österreichischen Familienbericht. www.bundeskanzleramt.gv.at/familienbericht

Das staatliche Gütezeichen für familienfreundliches Engagement

Insgesamt haben bereits über 660 Betriebe, Hochschulen und Gesundheitseinrichtungen die Zertifizierungen berufundfamilie, hochschuleundfamilie sowie berufundfamilie für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen absolviert. Somit profitieren bereits über 500.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einem familienfreundlichen Arbeitsplatz. Zudem studieren knapp 190.000 Studierende an Universitäten und Hochschulen mit familienfreundlichen Angeboten. Die Zertifizierungen sind genau definierte Prozesse, in denen unter aktiver Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die bereits bestehenden Angebote für eine bessere Vereinbarkeit evaluiert und neue bedarfsorientierte Maßnahmen entwickelt werden.

Alle Fotos der Verleihung können honorarfrei mit Hinweis auf die Fotoquelle verwendet werden.

Fotocredits © Harald Schlossko

UNICEF Kinderrechte-Picknick – „Ideen für eine bessere Welt“

© Österreichisches Komitee für UNICEF/APA-Fotoservice/Schedl

Im Rahmen des UNICEF Kinderrechte-Picknicks trafen am 2. September 2022 im Thermalbad Vöslau junge Menschen ab dem Volksschulalter bis 18 Jahre auf Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unter dem Motto „Ideen für eine bessere Welt“ konnten Kinder und Jugendliche in entspannter Atmosphäre, spannende Beispiele zur Umsetzung der Kinderrechte vorstellen und diskutieren. Zudem konnten auf Infoständen Aspekte eines kinderfreundlichen Lebensumfeldes spielerisch erlernt werden.

 

Corinna Geißler, Leitung der Abteilung für Kinderrechte bei UNICEF Österreich, und Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich, betonten: „Das Kinderrechte-Picknick hatte zum Ziel, die Vernetzung unterschiedlicher Stakeholder zu fördern und zu inspirieren, sich im eigenen Wirkungskreis für Kinderrechte einzusetzen. Es ist wichtig, Kindern lokal und national eine Plattform zu bieten und die Möglichkeit zu geben in Austausch zu treten. Nur so können wir Veränderung bewirken – mit ihren Ideen für eine bessere Welt.“

 

Der Fokus der Gesprächsrunden lag darauf, Kinder und Jugendliche zu Wort kommen zu lassen. Zusammen mit Anita Tretthann, Stadträtin der „Kinderfreundlichen Gemeinde“ Bad Vöslau, Herbert Schlossnikl, Geschäftsführer von Vöslauer sowie Mag. Elisabeth Wenzl, Geschäftsführerin der Familie & Beruf Management GmbH diskutierten Kinder und Jugendliche darüber, wie Gemeinden kindergerecht und nachhaltig gestaltet werden, wie große Unternehmen ihren Beitrag für den Umweltschutz leisten können und was jede einzelne Person tun kann, um die Welt ein Stück weit besser zu machen.

 

Beim Stand der Familie & Beruf Management GmbH wurde die Wichtigkeit der Kinder- und Jugendpartizipation, welche im Rahmen der Zusatzzertifizierung „Kinderfreundliche Gemeinde“ im Vordergrund steht, auf spielerische Weise vermittelt. Eine partizipative Einbindung von Kindern und Jugendlichen schafft Perspektiven für ein starkes Miteinander in allen Lebensbereichen.

 

Geschäftsführerin Mag. Elisabeth Wenzl: "Die zertifizierten familien- und kinderfreundlichen Gemeinden leisten österreichweit einen Beitrag dazu, Kindern und Jugendlichen Mitsprache zu ermöglichen und ihre Ideen aufzugreifen. Wir freuen uns besonders, dass junge Menschen im Rahmen des "Kinderrechte-Picknicks" über ihre Ideen und Visionen für eine bessere Welt diskutieren und so ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten."

 

Seit 2013 haben bereits knapp 300 Gemeinden am Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“ teilgenommen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: https://www.familieundberuf.at/zertifizierungen/zertifizierung-familienfreundlichegemeinde/unicef-zusatzzertifikat

 

 

Das Netzwerk "Unternehmen für Familien"

Unsere Initiative „Unternehmen für Familien“ wurde 2015 vom Familienministerium ins Leben gerufen und wird seitdem operativ von der Familie & Beruf Management GmbH betreut. „Unternehmen für Familien“ ist ein österreichweites Netzwerk aus familienfreundlichen Unternehmen, Institutionen und Gemeinden. Sie alle haben Familienfreundlichkeit als zentralen Standort- und Wettbewerbsfaktor, aber auch als gesellschaftliche Aufgabe erkannt und setzen ein Zeichen für mehr Familienfreundlichkeit in Österreich. Aktuell engagieren sich bereits über 700 Partnerunternehmen und -gemeinden aus ganz Österreich in unserem Netzwerk.

 

Die Partner des Netzwerks profitieren von umfangreichen Fachinformationen sowie analogen und digitalen Austausch- und Informationsveranstaltungen wie Seminaren, Workshops und Diskussionsrunden mit Fachexpertinnen und Fachexperten. So werden direkt und niederschwellig Kontakte geknüpft, Erfahrungen ausgetauscht und neue Ideen entwickelt. Mit der Plattform www.unternehmen-fuer-familien.at wird der Netzwerk- und Gemeinschaftsgedanke auch online gefördert. Ziel der Initiative ist es, das Commitment für mehr Familienfreundlichkeit in Österreich zu stärken und ein noch größeres Bewusstsein für Vereinbarkeit zu schaffen.

 

Theorie ist gut, Praxis ist besser: Anhand zahlreicher Best Practices präsentieren zertifiziert familienfreundliche Partner, wie sie ihre Maßnahmen zur Vereinbarkeit umsetzen. Sie berichten über ihre Erfahrungen und geben Tipps, worauf es in der Praxis ankommt. Klicken auch Sie sich durch die familienfreundliche Vielfalt und holen Sie sich Inspirationen für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Gemeinde.

 

Werden Sie jetzt Partner und teilen Sie ihr familienfreundliches Engagement mit über 700 Partnern. 

 

Zertifiziert familienfreundliche Unternehmen sind schon einen Schritt voraus: Die Teilnahmevereinbarung, welche im Rahmen der Zertifizierung berufundfamilie unterfertigt wurde, kann als äquivalent der benötigten Commitment Urkunde, für den kostenlosen Beitritt ins Netzwerk “Unternehmen für Familien” verwendet werden.

Verleihung des Staatspreises "Familie & Beruf" 2022

Staatspreis "Familie & Beruf" 2022

18 Betriebe wurden für ihre herausragenden Verdienste im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgezeichnet.

Insgesamt haben heuer 81 Unternehmen und Institutionen aus acht Bundesländern beim Staatspreis „Familie & Beruf“ eingereicht, der gestern Abend in der Libelle im Wiener Museumsquartier vergeben wurde. „Ich möchte mich bei allen heuer ausgezeichneten Betrieben bedanken. Mit ihren familienfreundlichen Maßnahmen leisten sie einen wesentlichen Beitrag, um Österreich gemeinsam noch familienfreundlicher zu machen“, so die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, MMag. Dr. Susanne Raab, anlässlich der gestrigen Verleihung. Der Staatspreis basiert auf Landeswettbewerben, die in den einzelnen Bundesländern durchgeführt werden. Die jeweils drei Bestplatzierten können in weiterer Folge zum Staatspreis einreichen. Ausgezeichnet wurden die Sieger in insgesamt fünf Kategorien – von Klein-, Mittel- bis Großbetrieb, öffentlich-rechtliche und Non-Profit Unternehmen und Institutionen. „Mit dem Staatspreis „Familie & Beruf“ und dem Sonderpreis werden österreichweit Unternehmen und Institutionen mit familienbewusster Personalpolitik vor den Vorhang geholt und ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen und Preisträger sowie alle teilnehmenden Unternehmen und Institutionen sind zugleich Partner des Netzwerks „Unternehmen für Familien“ und damit richtungsweisend und impulsgebend für andere Betriebe und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, betonte die Bundesministerin.

Im Rahmen der Staatspreisverleihung wurde auch ein Sonderpreis vergeben, diesmal zum Thema „Familienfreundliches Employer Branding im digitalen Recruiting und Personalmarketing". Mittels öffentlichem Online-Voting wurden die drei besten, digitalen Employer-Branding-Projekte bestimmt. Employer Branding umfasst alle strategischen Maßnahmen, die ein Unternehmen oder eine Institution ergreifen kann, um sich gegenüber potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als attraktiver, familienfreundlicher Arbeitgeber zu präsentieren.

 

Mit dem Staatspreis bzw. 2. und 3. Platz ausgezeichnet wurden:

Kategorie: Private Wirtschaftsunternehmen bis 20 Beschäftigte:

  1. Platz: IT-Management & Coaching GmbH (Niederösterreich)
  2. Platz: hrdiamonds Personal, Management & Organisationsentwicklung GmbH (Wien)
  3. Platz: M4 Coworking OG (Oberösterreich)

Kategorie: Private Wirtschaftsunternehmen mit 21-100 Beschäftigte:

  1. Platz: Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH (Vorarlberg)
  2. Platz: ESA ELEKTRO AUTOMATION GMBH (Niederösterreich)
  3. Platz: !Biku GmbH & CoKG (Niederösterreich)

Kategorie: Private Wirtschaftsunternehmen ab 101 Beschäftigte:

  1. Platz: ALPLA Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG (Vorarlberg)
  2. Platz: AVL List GmbH (Steiermark)
  3. Platz: SONNENTOR Kräuterhandelsgesellschaft mbH (Niederösterreich)

Kategorie: Non Profit Unternehmen/Institutionen

  1. Platz: Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH (Oberösterreich)
  2. Platz: A.ö. Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH (Oberösterreich)
  3. Platz: AQUA Mühle Vorarlberg gGmbH (Vorarlberg)

Kategorie: Öffentlich-rechtliche Unternehmen/Institutionen

  1. Platz: Amt der Vorarlberger Landesregierung (Vorarlberg)
  2. Platz: Universität Innsbruck (Tirol)
  3. Platz: Oö. Landes-Feuerwehrverband (Oberösterreich)

Sonderpreis zum Thema „Employer Branding im digitalen Recruiting und Personalmarketing“:

  1. Platz: AVL List GmbH (Steiermark)
  2. Platz: Hilfswerk Kärnten (Kärnten)
  3. Platz: Hartinger Consulting GmbH (Steiermark)

 

Die Staatspreis Broschüre finden Sie hier als Flipbook, ebenso wie die Sonderpreis Broschüre

 

Alle Fotos der Verleihung können honorarfrei mit Hinweis auf die Fotoquelle verwendet werden.

Fotocredits © Harald Schlossko

Netzwerktreffen für Gemeinden "Familienfreundlichkeit als regionaler Standortfaktor"

(c) Canva.com

Regionale Initiativen sind von großer Bedeutung für die effiziente und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Familienfreundlichkeit. Die Zertifizierung familienfreundlicheregion bietet Gemeinden die Möglichkeit, mit interkommunaler Zusammenarbeit noch mehr zu erreichen.

Familienfreundliche Regionen können durch effizienten Mitteleinsatz Doppelgleisigkeiten vermeiden und Synergien nutzen. Im regionalen Kontext verknüpfen Gemeinden verschiedene Programme und Initiativen und schaffen so ein lebenswertes Umfeld für Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region.

Gemeindeübergreifende familienfreundliche Maßnahmen umfassen beispielsweise die Erweiterung oder Öffnung der Kinderbetreuung, die Kommunikation familienfreundlicher Maßnahmen sowie gemeinsame Strategien in den Bereichen Sport, Freizeit oder Umwelt.

Welche Chancen ergeben sich durch die Verknüpfung der Zertifizierung familienfreundlicheregion mit Initiativen wie LEADER? Welche strukturellen und inhaltlichen Synergien lassen sich finden? Diese und weitere Fragen wurden während des digitalen Netzwerktreffens beleuchtet.

 

Vernetzung regionaler Initiativen in der Steiermark: Landentwicklung Steiermark als Begleiterin für Gemeinden und Regionen

Das Team der Landentwicklung Steiermark ist bestrebt, bedarfsgerechte Angebote für Gemeinden und Regionen, unter anderem zum Thema Familienfreundlichkeit zu schaffen. Mit der AGENDA 2030 wurden Ziele festgelegt, die sich als inhaltlichen Schirm über die Schwerpunkte der Landentwicklung Steiermark (Gesellschaft, attraktive Lebensraum, Klima und Umwelt, regionale Wirtschaft) spannen. Alle Dienstleistungen zielen auf die Erfüllung dieser elementaren, nachhaltigen Ziele auf kleinster Ebene ab. Um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinden und Regionen in der Steiermark sicherzustellen, wird daher seit jeher auf die Schaffung von Beteiligung gesetzt.

Es ist ein großes Anliegen, steirische Gemeinden und Regionen in nachhaltigen Entwicklungsprozessen zu begleiten und darüber aufzuklären, welche Initiativen es auf regionaler Ebene gibt. Ziel ist, so bedarfsgerechte Lösungen anzubieten, um den ländlichen Raum weiterzuentwickeln. Für die Umsetzung der Maßnahmen, die im Rahmen der Zertifizierung familienfreundlicheregion beschlossen werden, können bspw. LEADER-Förderungen als Hilfestellung dienen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen, zu denen auch der Themenbereich Familienfreundlichkeit zählt, sind in der Steiermark mit einem Fördersatz von 80% versehen; Investitionen für die Region mit 60%. Durch die Anwendung der Struktur und des Beteiligungsprozesses der familienfreundlicheregion können definierte Maßnahmen daher in LEADER-Projekte einfließen und ggf. auch finanziell abgedeckt werden.

 

familienfreundlicheregion KUUSK als Vorzeigebeispiel

Die Region KUUSK (Kufstein und Umgebung - Untere Schranne – Kaiserwinkl) ist seit 2014 LEADER-Region und umfasst in diesem Zusammenschluss 12 Gemeinden. Zudem haben sich davon 7 Gemeinden für die Zertifizierung als familienfreundlicheregion entschieden. Ein spannendes Gefälle ergibt sich durch die Mitarbeit von Gemeinden mit unterschiedlicher Größe, insgesamt leben rund 39.000 Bürgerinnen und Bürger in der familienfreundlichen Region. In der regionalen Arbeit wurden insbesondere Synergien im Bereich der Familienfreundlichkeit erkannt, welcher auch in der Strategieentwicklung als LEADER-Region stark verankert ist. Daraus entstand der Entschluss, den Zertifizierungsprozess familienfreundlicheregion zu starten: Einerseits aus Überzeugung, zertifiziert familienfreundliche Region zu werden, aber auch, um Inhalte und Maßnahmen für die aktuelle Lokale Entwicklungsstrategie zu definieren. Innerhalb von einem Jahr wurde der Zertifizierungsprozess durchgeführt. Hierbei wurden thematische Schwerpunkte auf die Bereiche Jugend, Mobilität und Nachhaltigkeit gelegt.

Als neutrale Koordinationsstelle mit personellen und zeitlichen Ressourcen kann das Regionalmanagement KUUSK die Gemeinden der Region langfristig begleiten und regionale Projekte steuern. Die interkommunale Vernetzung ist dabei genauso von Bedeutung, wie die Entwicklung einer Beteiligungskultur. Operativ bietet die Koordinierung diverser Fördermöglichkeiten einen großen Mehrwert für die Region.

 

“Familienfreundlichkeit in Gemeinden - Erfahrungen und Erfolgsfaktoren”

In Gemeinden trifft die Politik direkt auf den Alltag von Menschen und umgekehrt. Darüber hinaus ist die Familie als kommunalpolitisches Handlungsfeld, etwa durch Familienbeauftrage, in vielen Gemeinden fest verankert. In diesem gegenseitigen Wechselspiel wird oft sichtbar, wie sich die Lebensbedingungen von Menschen in puncto Familienfreundlichkeit positiv beeinflussen lassen. Mit der Zertifizierung familienfreundlichegemeinde steht ein Instrument zur Verfügung, um kommunale Familienfreundlichkeit nach selbstdefinierten Vorgaben strukturiert zu verankern und weiterzuentwickeln.

 

In der Mai-Ausgabe des „beziehungsweise“ des Österreichischen Instituts für Familienforschung beschreiben die beiden Autoren Mag. Rudolf Karl Schipfer und Mag. Georg Wernhart, wie sich familienfreundliche Aktivitäten im Rahmen des selbstverpflichtenden Zertifizierungsprozesses erfolgreich umsetzen lassen. Zudem werden konkrete Zielgruppen beschrieben und klar veranschaulicht, wie wichtig die Miteinbeziehung der Bürgerinnen und Bürger ist, um die Bedürfnisse treffsicher zu erkennen und im Rahmen der Gegebenheiten umzusetzen. Als weitere wichtige Elemente des Prozesses hin zu mehr Familienfreundlichkeit nennen die Autoren längerfristige und nachhaltige Maßnahmen sowie spezifische Öffentlichkeits- und Medienarbeit, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu erhöhen und gleichzeitig Projekte über die Gemeindegrenzen hinaus wirken zu lassen. Abschließend wird zudem auf die große Bedeutung von Einzelpersonen als „Macherinnen und Macher“ verwiesen, da oft der Impuls und das Verantwortungsbewusstsein Einzelner die Umsetzung maßgeblich vorantreiben.

 

Den Beitrag in voller Länge können Sie hier nachlesen.

 

Schipfer, Rudolf Karl; Wernhart, Georg: Familienfreundlichkeit in Gemeinden. Erfahrungen und Erfolgsfaktoren. In: beziehungsweise, Österreichisches Institut für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien, Mai 2022, S. 6-7.

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